Sparkasse Emsland
Statement von Johannes Konen, Leiter Firmenkunden der Sparkasse Emsland

Sie unterstützen den Gründerpreis Nordwest. Was ist Ihre Motivation?
Beim Gründerpreis geht es um Menschen, die mit viel Willenskraft und der Bereitschaft, bei der Existenzgründung nicht nur das Risiko sehen, sondern auch die Chance. Es geht um Menschen, die einen prägenden Eindruck hinterlassen haben. Diese Menschen sind für die Weiterentwicklung unseres Wirtschaftsstandortes von zentraler Bedeutung.
Der Gründerpreis wird 2021 zum 8. Mal verliehen, welche Erlebnisse haben Sie bisher besonders beeindruckt?
In den letzten Jahren hat das Thema Nachhaltigkeit enorm an Bedeutung gewonnen. Es haben sich viele hoch interessante Existenzgründer vorgestellt, für die die Ressourcenschonung von grundsätzlicher Bedeutung waren. Diese Entwicklung begrüße ich außerordentlich.
Raten Sie motivierten Gründern, sich trotz der Pandemiefolgen selbstständig zu machen?
Ja, auf jeden Fall. Nach der Pandemie wird es einen Wirtschaftsaufschwung geben. Hiervon können und werden die guten Existenzgründer ebenfalls profitieren.
Was ist Iher Meinung nach die wichtigste Eigenschaft, die ein Gründer heute braucht?
Belastbarkeit, eine gute Vorbereitung des Businessplans, Qualifikation des Gründers und eine professionelle Begleitung durch Experten, z. B. Sparkassen.
Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach für den Gründer, dass Familie und Freunde das Vorhaben unterstützt?
Ich halte eine hohe persönliche und ideelle Unterstützung gerade durch die Familie und den Freundeskreis für ausgesprochen bedeutsam, um eine erfolgreiche Unternehmensgründung zu erleichtern
Es gibt immer weniger Gründungen in Deutschland. Was müssen wir tun, um diesen Trend zu stoppen?
Das Thema Unternehmensnachfolge muss deutlich besser organisiert werden. In den nächsten Jahren steht bei vielen Unternehmen die Nachfolgeregelung an. Hier gibt es großes Aufholpotential. Diese Chancen müssen besser genutzt werden.
Etliche Gründer klagen über die Bürokratie. Wie wichtig ist der Abbau dieser Hürden?
Der Start in die Selbständigkeit ist heute immer noch mit sehr viel Bürokratie belastet. Es ist zwingend erforderlich, dass eine deutliche Reduzierung erfolgt.
Welches sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren im Rahmen einer Existensgründung?
Qualifikation, gute Vorbereitung, eine gute Geschäftsidee, die Persönlichkeit des Gründers und eine enge Begleitung durch Spezialisten, z. B. durch die Sparkassen.
Etliche Gründungen scheitern. Was sind häufige Fehler von Jungunternehmern?
Eine mangelnde Vorbereitung, die Unterschätzung der Komplexität des Themas und die nicht immer konsequente Überwindung hoher bürokratische Hürden erleben wir in der Praxis.
Haben Gründer, die sich nicht digital aufstellen, zukünftig noch eine Chance?
Was in der Krise gut funktioniert hat, wird auch danach von vielen Kunden als selbstverständlich eingefordert werden. Wer künftig nicht das gewünschte Angebot in digitaler Form bekommt, sucht binnen Sekunden mit einem Wisch oder Klick nach anderen Angeboten bei Marktteilnehmern. Das Handy ist dabei das wichtigste Endgerät.
Welche Gründungen halten Sie in den nächsten Jahren für besonders erfolgversprechend?
Gründungen im Bereich der „Digitalisierung“ und Nachhaltigkeit.
Wenn Sie einem Gründer nur einen einzigen Rat geben dürften, welcher wäre das?
Gute Vorbereitung, positive Einstellung, starke Unterstützung der Familie, ein hohes Engagement, Begeisterung, Leidenschaft und Durchhaltevermögen.